Spyre

Spyre
Ron Arad für Ingo Maurer, 2016
Stahl, Aluminium, Kunststoff, mattweiß lackiert. Spyre ist ein einmaliges Lichtobjekt, das von Ron Arad für Ingo Maurer gestaltet und auf 50 nummerierte Exemplare limitiert ist. Das Konzept entstand während der Arbeit an einer größeren Skulptur, die Ron Arad für die Sommerausstellung im Hof der Royal Academy of Arts in London gestaltete. Das Lichtobjekt besteht aus fünf Segmenten, die individuell gedreht werden können, um das Licht auszurichten. Spyre ist mit einem warmen LED-Leuchtmittel (CRI 90) und einem Ein-/Aus-Sensor ausgestattet.
Leuchtmittel
LED, 6,5 W, 355 lm, 2700 K, CRI > 90 Ra, EEC A+. Das Leuchtmittel kann nicht vom Nutzer ausgetauscht werden, aber von Fachleuten.
Technische Daten
Für 100-250 Volt, sekundär 9 Volt
Maße
Höhe 100 cm, Ø Fuß 9 cm.
Diverses
Im 3D-Druckverfahren hergestellt. Jedes Segment ist um fast 360° drehbar. Nicht dimmbar.

„Spyre kam mir in den Sinn als ich für einen Platz in London eine Skulptur gestaltete, die beinahe von überall zu sehen sein würde, die aber nach meiner Vorstellung auch selbst aktiv die Umgebung betrachten sollte. Dadurch kam mir die Idee mit der Kamera in der Turmspitze. Die Sektionen zwischen jedem Segment waren schräg angeschnitten, sodass es einen ovalen Querschnitt ergab. Das bedeutet, dass da immer ein kontinuierlicher, ununterbrochener Übergang von der Basis bis zur Turmspitze, unbeeindruckt von den akrobatischen Bewegungen, die von vier Motoren – alle in unterschiedlichen Geschwindigkeiten – ausgeführt werden. Dadurch, dass sich jeder „Ellbogen“ in einer unterschiedlichen Geschwindigkeit dreht, schaut Spyre niemals gleich aus. Später wurde der Aufstellungsort des Objekts noch einmal verlegt, weg vom öffentlichen Platz in die Intimität eines Innenhofes, wo die Skulptur zwar auch betrachtet wird, aber auch sehr viel zu sehen bekommt: die Wände des Innenhofes, die Bewegung der Menschen etc. – Es wird ihm bestimmt nicht langweilig...

Während der Entwicklung von Spyre fertigten wir in unserem Studio auch etliche maßstabsgetreue Modelle an, bei denen wir Magnete als Verbindungsgelenke nutzten – ‚die würden sicherlich eine tolle Tischlampe abgeben – machen wir’s einfach. Nein, lasst uns lieber Ingo fragen. Er weiß so viel mehr über Licht als wir‘. Glücklicherweise war Ingos Reaktion sofort sehr enthusiastisch. Wir tauschten uns mit Ingo und seinem Team aus und hatten kurz darauf ein Treffen in Mailand, wo wir bereits einen äußerst beeindruckenden Prototyp der Lampe sahen. Es ist so großartig, dass die Magnetver-bindungen geblieben sind – und natürlich das großartige warme Licht, das nun in alle Richtungen – in die Ferne, nach oben aber auch auf sich selbst – gerichtet werden kann.

Die Skulptur ‚sieht‘ nun zwar nicht mehr, aber sie wirft Licht auf Dinge. Lustig ist, dass die ersten beiden Exemplare der Lampe nun in die Royal Academy zur Summer Exhibition geschickt werden, weniger als 100 Meter von der großen Skulptur entfernt...“

Ron Arad, London
Juni, 2016